Selbstregulation Teil 1

Selbstregulation, was ist das eigentlich genau?

Meinen ersten Blogeintrag möchte ich mit einem Thema beginnen, welches eine zentrale Rolle in meiner Arbeit einnimmt. Die Selbstregulation.

• Was bedeutet Selbstregulation?
• Warum ist die Fähigkeit zu einer guten Selbstregulation so wichtig?
• Welche Möglichkeiten haben Sie, sich selbst, Ihren Körper, Ihre Gedanken und Ihre Emotionen zu regulieren.

Was bedeutet Selbstregulation?

Resilienz ist ein Begriff, von dem ihr sicher schon gehört habt. Die Fähigkeit sich selbst regulieren zu können, ist das Herzstück der Resilienz.

Resilienz steht für unsere psychische Widerstandsfähigkeit und steht für unsere Fähigkeit schwierige Lebenssituationen zu meistern und ohne anhaltende Beeinträchtigungen zu überstehen und im optimalen Fall daraus auch gestärkt hervorzugehen. Folglich steht resilient zu sein auch für die Fähigkeit Stress verarbeiten und Spannungen ausgleichen zu können.

Warum ist die Fähigkeit zu einer guten Selbstregulation so wichtig?

Um innerlich stark zu sein und damit über eine gute Resilienz zu verfügen ist es unerlässlich, dass unser gesamter Körper, also alle unsere Körperfunktionen wie u. A. Atemfrequenz, das Herz-Kreislauf-System, das Nervensystem, die Muskulatur (Muskelanspannung und Muskelentspannung) UND auch unsere Psyche immer wieder zurück in ein Gleichgewicht finden Das gelingt über die Fähigkeit einer guten Selbstregulation.

Im Hinblick auf die Entwicklung der Menschheit und die notwendige Anpassung an die sich im Laufe der Jahrmillionen ändernden Umstände ist die Fähigkeit zur Selbstregulation der Schlüssel für unser Überleben.

Jedes menschliche Wesen muss, wenn es überleben und möglichst angenehm leben will, in der Lage sein auf den Stress, den das Leben so mit sich bringt, auf jede Veränderung und Herausforderung, die immer auch Stress für unser System bedeuten, angemessen zu reagieren. Das war vor Millionen von Jahren so und ist auch heute noch so. Unser Leben ist heute physisch nicht mehr so bedrohlich und gefährlich, doch herausfordernde, belastende Situationen gibt es in unserem heutigen Leben wahrlich genug.

Wir brauchen also eine gute Fähigkeit zur Selbstregulation um mit jedweder Form von Stress umgehen zu können.

Somit ist die Selbstregulation seit je her die Voraussetzung für unser Überleben und die Grundlage für Gesundheit und Wohlgefühl.

Jeder Körper ist von Natur aus in der Lage sich selbst zu regulieren. Außerdem können wir selbst auch einiges zur eigenen Regulation beitragen.

Sich selbst gut regulieren können, das heißt, angemessen und flexibel auf die Gegebenheiten des Lebens zu reagieren. Das heißt in der Lage zu sein, sich selbst beruhigen zu können, mit herausfordernden Emotionen umgehen zu können, wieder ins Gleichgewicht zurück zu finden, seine eigene Kraft wieder spüren und wieder handeln zu können.

Wir alle verfügen über Ressourcen, über Mittel, mit denen Selbstregulation gelingt. Ressourcen sind zum Beispiel

• alles, was dich, deinen Körper, deine Gedanken, deine Gefühle beruhigt
• alles was dir hilft in einen Zustand von Kontrollierbarkeit, Ruhe, Beweglichkeit und Autonomie zu gelangen
• alles was dir hilft, dich wieder wohl zu fühlen
• alles was dir Sicherheit und Orientierung gibt
• alles was dich zurück in Stabilität bringt
• alles was dich wieder handlungsfähig macht
• alles, was dich wieder mit deiner eigenen Kraft verbindet
• alles, was dich wieder mit dir selbst verbindet

Ressourcen sind also unsere Kraftquellen. Unsere Stabilisatoren.

Man unterscheidet zwischen inneren und äußeren Ressourcen.

Innere Ressourcen können sein:

• dein Humor
• dein Selbstvertrauen,
• dein Glaube
• dein Optimismus
• dein Verstand
• deine eigene Reflektionsfähigkeit
• bestimmte Fähigkeiten, die du hast
• deine Erfahrung, schon viel bewältigt zu haben
• alles, was ein Wohlgefühl auslösen kann
• alles was hilft, wieder mit sich selbst in Verbindung zu kommen
• aber auch etwas, was dich innerlich antreibt
• auch deine Hoffnungen, Träume, Wünsche, Erinnerungen, Ziele und Gefühle wirken als starke Kraftquellen

Äußere Ressourcen können sein:

• alles, was du tun kannst, damit es dir wieder gut geht
• zum Beispiel eine bestimmte Musik hören
• oder tanzen
• oder einen Film ansehen
• ein Buch lesen
• der Aufenthalt in der Natur
• Sport treiben
• Bewegung allgemein
• Und vor allem auch Berührung
• Auch Menschen, Plätze, Orte können starke Ressourcen sein (eine beste Freundin, ein bester Freund, ein Mentor, deine Familie, ein gutes Gespräch, ein gutes soziales Netz, deine Arbeit, das Meer, der Wald … manchmal aber auch eine Therapie, eine Therapeutin, oder ein Coach, die dir helfen, deine Ressourcen neu zu entdecken)

Jede Ressource kann dich bei deiner Selbstregulation unterstützen.

Weitere, wissenschaftlich belegte, sehr effektive Methoden zur Selbstregulation sind: Yoga, Meditation, der eigene Atem, Achtsamkeit, Körperwahrnehmung und Bewegung und Berührung. Auf einige dieser Methoden werde ich in einem der nächsten Blogs vertiefend eingehen.

Meine persönliche Anregung für dich:

Vielleicht magst du, inspiriert durch das, was du gerade gelesen hast, mal über deine Ressourcen nachdenken. Vielleicht magst du dir eine Liste erstellen, mit all dem, was dir hilft dich wieder ins Gleichgewicht zu bringen, mit allem was dir hilft, dich wieder gut und handlungsfähig zu fühlen.

Ich wünsche dir ein erfolgreiches Erkunden.

Von Herzen

Marita Imkamp

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